Bitte stelle dich kurz vor: wer bist du, was hast du bislang gemacht und wie kam es zur Gründung von Otto-ID?
Mein Name ist Karsten Otto, ich bin Rettungssanitäter, Wirtschaftsingenieur und RFID Spezialist. Zuletzt war ich Leiter der Internationalen Operationsabteilung bei einem europäischen Textildienstleister. Während meiner Tätigkeit im Bereich Operations war ich auch für die Entwicklung von RFID Anwendungen verantwortlich und war völlig begeistert von den Möglichkeiten dieser Technologie. Ich musste ständig an meine frühere Arbeit im Rettungsdienst denken und war schnell überzeugt davon, dass RFID auch für Einsatzkräfte eine große Hilfestellung sein wird, um sicher zu stellen, dass Fahrzeuge und Material immer vollständig und einsatzbereit sind. In wenigen Sekunden kann man sehen, ob irgendwas an der Einsatzstelle zurückgelassen wurde und so können kritische Fehler vermieden werden. Auch im Bereich der textilen Dienstleistung hat es mich gewundert, dass nicht die passenden Lösungen im Markt angeboten wurden, obwohl die Technologie so viele Optionen bietet. Und irgendwann war dann einfach der Entschluss klar: Wenn es keiner macht, dann mache ich es eben. Und nun verbinde ich drei Leidenschaften in meinem Unternehmen: Rettungsdienst, RFID und Prozessoptimierung!
Euer Geschäftsmodell in 3 Sätzen – was müssen wir wissen?
Wir bauen Lösungen im Bereich Produkt- und Prozessüberwachung mit RFID (Radio Frequenz Identifikation), das ist quasi ein digitaler Barcode und anderen digitalen Tracking-Technologien. Materialschränke auf Stationen von Krankenhäusern, die selbstständig den Bestand checken und nachbestellen, Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeuge die selbstständig die Vollständigkeit von medizinisch-technischen Geräten überwachen, bis hin zur mobilen Suchfunktion, um verlegtes Material wieder zu finden, gehören zu unserem Produktportfolio. Es geht uns vor allem darum im Rettungs- und Gesundheitswesen unnötige Verluste zu vermeiden, Prozessabläufe schlank, digital und damit effizient zu gestallten.
Welche Lesson Learned möchtest du anderen Gründer mit auf den Weg geben?
Vor allem durch die Corona Krise habe ich gelernt immer mit dem Schlimmsten zu rechnen und auf das Beste zu hoffen. Damit sind wir sehr gut und mit relativ wenigen Überraschungen durch die Krise gekommen. Das lässt sich natürlich auch wunderbar in nicht-Krisenzeiten anwenden. In einem Start-up gehört eine gute Portion Optimismus zum Geschäft und ist ja Grundvoraussetzung für erfolgreiche Unternehmensgründungen. Man sollte dabei aber immer auch realistisch Risiken vorbeugen. Und niemals den Glauben an sich selbst verlieren.
Bitte vervollständige folgenden Satz: FrankfurtRheinMain ist für mich….
Heimat, Kultur, Lebensfreude und das Tor zur Welt zugleich!
Gib uns bitte eine Empfehlung für einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin / ein Buch, das dich (zu Fachthemen) inspiriert?
Wer einmal wissen möchte was in mich antreibt und wie wir uns in Prozesse reindenken, sollte das Buch „Das Ziel“ von Eliyahu M. Goldratt und Jeff Cox lesen. Ein klasse Roman zum Thema Prozessoptimierung.
Mit welchem Experten würdest du gerne einen Tag lang zusammenarbeiten und warum?
Ich finde es bemerkenswert und herausragend, wie sich die Eintracht Frankfurt Fußball AG in den letzten Jahren aus wirtschaftlich schwierigen Situationen befreit hat und nun auf dem Weg ist sich international zu etablieren. Da ich auch Fan und Fördermitglied der SGE bin wäre es mir eine große Freude einmal einen Tag mit dem Vorstand zu verbringen. Vielleicht hat Herr Hellmann ja einmal etwas Zeit, um sich über die Schulter blicken zu lassen…
Deine Chance: Was möchtest du den Lesern noch sagen?
Ich freue mich sehr, dass das Thema Digitalisierung in Deutschland und Europa endlich an Priorität gewonnen hat. Es ist wirklich schön zu sehen, wie einfallsreich wir alle sein können, wenn wir es nur wollen oder müssen. Die vielen Apps die Entwickelt wurden, bargeldloses Bezahlen, Online Terminvergaben, Online Meetings, etc. All das wird uns langfristig dabei helfen effizient und Ressourcen schonend zu leben, zu arbeiten und auch international wettbewerbsfähig zu bleiben. Also Daumen hoch und weiter so!