1. Juli 2021

Thing-it

Thing-it ist unser Startup of The Month! Das Unternehmen aus Schwalbach am Taunus digitalisiert mit seiner Software Gebäude und Flächen und verbindet die Mieter und Betreiber mit einer umfassenden Unternehmenssoftware. Mehr zu den Hintergründen, Smart Buildings und den "urs" von FrankfurtRheinMain im Interview mit CEO und Gründer Marc Gille.

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Bitte stelle dich kurz vor: wer bist du, was hast du bislang gemacht und wie kam es zur Gründung Deines Startup?

Ich habe E-Technik und Physik studiert, danach in 1990 mein erstes Startup gegründet und parallel dazu in Softwaretechnik promoviert. 

Mein zweites Startup – gegründet in 2000 – hat eine ganze Technologierichtung (Geschäftsprozessmanagement) vorausgesagt. Ich habe dieses Startup 2006 an ein großes amerikanisches Unternehmen verkauft und für dieses Unternehmen 10 Jahre weltweit gearbeitet – unter anderem einige Jahre in New York City.

Thing-it ist mein drittes Startup – und folgerichtig auch das interessanteste und wohl auch das erfolgreichste. Man lernt also doch.

Euer Geschäftsmodell in 3 Sätzen – was müssen wir wissen?

So wie Smart Phones und Smart Watches dem Einzelnen mit vielen Dingen des Alltags (Kommunikation, Information, Gesundheit) helfen, machen wir mit unserer Software Gebäude und -flächen so smart, dass Mieter, Betreiber und Serviceanbieter in der Nutzung des Gebäudes deutlich mehr als bislang unterstützt werden. Das ist komplexer als bei Smart Phones und Smart Watches, da die Gebäude und zumindest Teile von deren Technik häufig ja bereits existieren also nachgerüstet werden müssen. Außerdem werden anders als bei Smart Phone und Smart Watch größere Nutzergruppen bis hin zu ganzen Unternehmen ‚als Ganzes‘ unterstützt, so dass unsere Software alle Eigenschaften einer Unternehmenssoftware besitzen muss.

Welche Lesson Learned möchtest du anderen Gründer mit auf den Weg geben?

Ich glaube das Bild von Startups ist heute ziemlich idealisiert. Natürlich ist es durch Cloud-Technologien, eine mittlerweile sehr seniore Investorenszene und das Outsourcing von Dienstleistungen wie Personal oder Finanzen heute möglich sich auf die eigentliche Unternehmensidee zu konzentrieren und diese umsetzen. Trotzdem bedingt die Gründung eines Startups die Verpflichtung zu Jahren fast vollständiger Widmung. Das bedeutet unter anderem Arbeitszeiten von 60-80h/Woche und extreme Einschränkungen im privaten Bereich. Und nicht immer steht am Ende der lukrative Exit. Man muss daher schon seine Befriedigung aus der Umsetzung der eigenen Idee und das Arbeiten mit einem selbstausgesuchten, tollen Team erzielen.

Bitte vervollständige folgenden Satz: FrankfurtRheinMain ist für mich…. 

Lauter ‚urs‘: Infrastruktur, Kultur und Natur. Und davon die richtige Mischung.

Gib uns bitte eine Empfehlung für einen Blog / eine Newsseite / ein Fachmagazin / ein Buch, das dich (zu Fachthemen) inspiriert? 

Richard Feynman, ‚Surely You‘re Joking Mr. Feynman’, weil Feynman uns zeigt, dass man eine komplexe Materie tief durchdringen und sich dabei dennoch Coolness und einen breiten Horizont bewahren kann.

Mit welchem Experten würdest du gerne einen Tag lang zusammenarbeiten und warum? 

Da würde ich mir einen Kaminabend mit einigen Flaschen ordentlichem Roten und den Gründern der SAP wünschen. Ich halte deren Beitrag immer noch für einen der größten der Softwaregeschichte.

Deine Chance: Was möchtest du den Lesern noch sagen?

Wenn ihr ein Startup gründen wollt oder bereits habt, fragt euch fortlaufend, wie euer aktueller Unternehmensfokus durch die Antwort des Marktes, der Investoren und ggf. der Partner bestätigt wird und vermesst diese Antwort idealerweise sogar mit KPIs. Diese können von Besuchern der Webseite über das Verhältnis gewonnener und verlorener Deals bis zur Dynamik in der existierenden Kundenbasis gehen. Ihr tut damit nicht nur euren (potentiellen) Investoren einen Gefallen, sondern vielmehr auch euch selbst und eurer Standortbestimmung.

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